Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Kein Schlussstrich!“ in Zusammenarbeit mit dem Volkstheater Rostock wird vom 18. Oktober 2021 bis zum 14. November 2021 die Ausstellung „Offener Prozess“ zusammen mit der Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ an zwei Standorten in Rostock gezeigt.
Im Fokus der Projekttage steht die selbstständige Beschäftigung mit denen in der Ausstellung präsentierten Bild-, Text-, Audio- und Videoarbeiten. Aus Basis dieser arbeiten die Teilnehmenden zu Themen wie Migration in Ost & West, rechter Gewalt, Rassismus und Erinnerungskultur. Ausgehend von den Initiativen und Projekten Betroffener, ihrer Freund:innen und Unterstützer:innen, ist auch die Frage nach Handlungsoptionen Teil der Projekttage. Die Vermittlung erfolgt dialogisch und partizipativ. Die Zugänge, Interessen und Fragen der Teilnehmenden stehen im Vordergrund.
Die Projekttage werden von geschulten Jugendbildner:innen durchgeführt. Sowohl die Inhalte als auch die Länge der Projekttage können individuell auf die Gruppe abgestimmt werden.
Die Teilnehmenden verfügen im besten Fall über ein Smartphone und Kopfhörer (teilweise können diese auch gestellt werden, offenes WLAN ist vorhanden).
- Zielgruppe: Schulklassen ab der 9. Klasse und Jugendgruppen ab 15 Jahren
- Umfang: 6 Zeitstunden (inklusive Pausen)
- Ort : 18.10.2021 – 31.10.21 im Zukunftsladen Toitenwinkel // 01.11.2021 – 14.11.21 im Peter Weiss Haus Rostock
- Kosten: Die Teilnahme an den Projekttagen ist kostenlos.
Buchung, Informationen und Nachfragen Soziale Bildung e.V.
Johann Henningsen // j.henningsen@soziale-bildung.org
Ausstellung „Offener Prozess“
Zwischen 2000 und 2006 haben Neonazis unter der Selbstbezeichnung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Deutschland zehn Menschen ermordet sowie drei Sprengstoffanschläge und 15 Banküberfälle verübt. In Rostock-Toitenwinkel wurde am 25. Februar 2004 der 25jährige Mehmet Turgut vom NSU ermordet.
Die Ausstellung „Offener Prozess“ widmet sich dem NSU-Komplex. Dieser Begriff beschreibt die Verbindung von Neonazi-Netzwerken, Fehlverhalten von staatlichen Institutionen und dem gesellschaftlichen Rassismus, welcher die Terrorserie des NSU ermöglichte. Ausgehend von diesem Begriff nimmt die Ausstellung Migrationsgeschichten, die Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt und des Widerstandes dagegen in den Blick. Mit dem Ansatz eines „lebendigen Erinnerns“ rückt sie die Perspektiven der Betroffenen und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt.
Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“
Die Ausstellung wurde bisher mehr als 220 Mal bundesweit gezeigt und 2021 aktualisiert und erweitert. In drei Teilen beschäftigt sich die Ausstellung mit verschiedenen Aspekten des NSU-Komplex: Die Biografien der Mordopfer, das Netzwerk des NSU und dessen Verstrickungen in die staatlichen Sicherheitsorgane sowie die Perspektiven der Angehörigen der NSU-Mordopfer auf erneute rassistische Morde, zum Beispiel in München und Halle.